Yenikapı Mevlevihanesi Mausoleum

Audio Erzählung:

Bestattete Personen:

Seyyid Mustafa Hıfzı Dede Paşa

Geburts- / Todesjahr: 18. – 19. Jahrhundert
Titel: Gouverneur, Mitglied des Tanzimat-Rats, Präsident des Meclis-i Meşâyıh
Über die Person: Seyyid Mustafa Hıfzı Dede Paşa gilt als eine bedeutende Mevlevî-Persönlichkeit der Tanzimat-Zeit. Er war Scheich des Yenikapı-Mevlevî-Klosters und zugleich der erste Präsident des Meclis-i Meşâyıh, einer wichtigen religiösen Verwaltungsinstitution des Osmanischen Reiches. Er spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Yenikapı Mevlevî-Klosters zu einem kulturellen und politischen Zentrum im 19. Jahrhundert. In engem Kontakt mit führenden Persönlichkeiten seiner Zeit trug Hıfzı Paşa dazu bei, die Mevlevî-Tradition stärker in das gesellschaftliche Leben zu integrieren. Er war für sein soziales Engagement bekannt – jedes Jahr organisierte er ein Lammfestmahl für Bedürftige, um die Bindung des Klosters zur Bevölkerung zu stärken.

Vodıneli Neyzen Ahmed Dede

Geburts- / Todesjahr: Unbekannt – 1726
Titel: Musiker, Dede
Über die Person: Ahmed Dede war einer der bedeutenden Mevlevî-Neyspieler des 17. Jahrhunderts. Er wurde innerhalb des Mevlevî-Ordens sowohl für seine mystische Lebensweise als auch für sein musikalisches Wissen geschätzt. Besonders bekannt wurde er als Ney-Meister.  Er starb im Jahr 1726 (1139 nach Hidschra). In den zeitgenössischen Quellen wird ihm mit dem Ausdruck „Seyyid Ahmed Dede gülzâr-ı bihiştî ide câ“ eine hohe spirituelle Stellung zugeschrieben. Ahmed Dede gilt als eine herausragende Figur der osmanischen Musik- und Mystikgeschichte.

Standort:
Fatih, İstanbul
Informationen zum Mausoleum:

Baujahr: 1816

Erbauer: Sultan Mahmud II.

Architekt: Unbekannt

Hervorstechende Merkmale:

  • Das Yenikapı-Mevlevî-Kloster war über Jahrhunderte hinweg eines der bedeutendsten Mevlevî-Zentren Istanbuls. Im Mausoleum sind führende Persönlichkeiten der Tanzimat-Zeit beigesetzt – darunter Staatsmänner, hohe Beamte, Paschas, Mevlevî-Scheiche, Neyspieler und Derwische.
    Viele der Bestatteten gehörten zu den spirituellen Größen ihrer Zeit oder prägten das kulturelle Leben Istanbuls nachhaltig.
  • Das Mausoleum ist baulich mit der Semahane (dem Sema-Saal) verbunden, wobei ein offener Übergang besteht.
  • Es handelt sich nicht um ein typisches kleines Kuppelgrab; über 36 Gräber befinden sich im Innenraum.
  • Das Bauwerk besitzt die größte Holzkuppe der Türkei – europaweit die drittgrößte ihrer Art.
  • Der Boden der Semahane ist vollständig mit originalem Walnussholz ausgelegt.
  • Im Innenraum befinden sich Emporen wie die Hünkâr Mahfili (Kaiserloge), Mutrip Mahfili (Musikerempore), Kadınlar Mahfili (Frauenempore) und Vezirler Mahfili (Ministerloge).
  • Der Zugang zur Semahane erfolgt aus einem Steinbau durch spezielle rituelle Übergänge – hier wurden die Sema-Zeremonien abgehalten.
  • Dieses Mausoleum stellt ein seltenes Beispiel dar, das sowohl religiöse Zeremonien als auch Begräbnisfunktionen in einem Ensemble vereint.