Veli Mahmud Paşa Mausoleum
Audio Erzählung:
Bestattete Person:
Veli Mahmud Paşa
Standort:
Fatih, İstanbul
Titel:
Großwiser
Geburts- / Todesjahr:
1420 - 1474
Über die Person:
- Es wird überliefert, dass er aus einer Familie der serbischen Despoten von Thessalien, den Angeloi, stammte und sein Vater Michael Angelus war. Wann genau er an den osmanischen Hof kam, ist nicht bekannt, jedoch soll er 1427 zusammen mit seiner Mutter von einem osmanischen Bey namens Mehmed Ağa gefangen genommen und unter dessen Obhut aufgezogen worden sein.
- Unter der Herrschaft von Sultan Mehmed dem Eroberer stieg er rasch auf und erreichte die Ämter des Janitscharenkommandanten und des Wesirs. Während der Eroberung Istanbuls, bei der Belagerung von Belgrad sowie als Beylerbeyi von Rumelien und Großwesir spielte er bedeutende Rollen. Er errang Erfolge bei den Feldzügen gegen Serbien und Morea und war auch in den Feldzügen gegen Mytilini, Sinop, Trabzon, Bosnien und Karaman aktiv beteiligt. Beim Eğriboz-Feldzug und in der Schlacht bei Otlukbeli leistete er dem Heer große Dienste.
- Nach dem Sieg von Otlukbeli wurde er jedoch unter verschiedenen Anschuldigungen seines Amtes enthoben und zog sich auf sein Gut in Hasköy zurück. Aufgrund von Feindschaft und politischen Spannungen mit dem damaligen Prinzen Mustafa wurde er in die Festung Yedikule eingekerkert und im Jahr 1474 hingerichtet.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 1463
Erbauer: Veli Mahmud Paşa
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
- Das Mausoleum befindet sich hinter der Mahmud-Pascha-Moschee. Es besitzt ein schlichtes Eingangsportal, über dem sich eine dreizeilige Bauinschrift sowie eine Restaurierungsinschrift aus dem Jahr 1730 befinden. Der Bau hat einen achteckigen Grundriss und ist mit einer kuppelförmigen Decke ohne Tambour mit einem Durchmesser von 7,37 Metern überdacht.
- Jede Seite des Achtecks hat einen Rahmen, der sich bis zum Kranzgesims erhebt und zwei übereinanderliegende Fenster umfasst. Die unteren Fenster sind rechteckig und enden in spitzbogigen Nischen, die oberen sind direkt spitzbogig. Der untere Bereich der Fenster ist mit Kalkstein (Küfeki) verkleidet, der obere Bereich mit Keramikfliesen dekoriert. Die Wandflächen zwischen den Fenstern und die Rahmen sind mit türkis- und dunkelblauen Fliesen geschmückt, in denen sich achteckige und sechseckige Sternmuster sowie Schachbrettmuster befinden. Mit diesen Dekorationen im seldschukischen Stil zählt das Mausoleum zu den auffälligen Bauwerken Istanbuls.
- Das Innere des Mausoleums ist schlicht gehalten; unter dem heutigen Holzfußboden mit Rahmenstruktur befindet sich der originale Ziegelboden. In der Mitte steht die Sarkophag von Mahmud Paşa auf einem Marmorsockel, nahe der Tür ein kleiner Sarkophag seines Sohnes. Das Mausoleum wurde 1827 sowie 1949–1950 restauriert; die Fliesenverkleidungen blieben dabei unberührt. In der Grabstätte (Hazire) zwischen Moschee und Mausoleum befinden sich außerdem Gräber von Hofangehörigen sowie hochrangigen religiösen und staatlichen Würdenträgern.