Şirmerd Çavuş, mit bürgerlichem Namen Abdullah, war einer der tapfersten und engsten Soldaten von Sultan Mehmed dem Eroberer (Fatih Sultan Mehmed). Wegen seines Mutes und seiner Unerschrockenheit verlieh ihm der Sultan den Beinamen „Şirmerd“, was auf Persisch „Löwe“ (şîr) und „tapfer“ (merd) bedeutet.
Er diente später auch unter Sultan Bayezid II. und Sultan Selim I. und starb im Jahr 1514. Seine Tochter Kamerşah Hatun, die 1513 starb, wurde an seiner Seite bestattet. Ursprünglich hatte er eine eigene Moschee und einen Hof mit Gräbern, doch die Moschee wurde 1956 beim Ausbau der Millet Caddesi abgerissen. Das Grab wurde daraufhin in den Hof des Murad-Pascha-Komplexes versetzt.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: Anfang des 16. Jahrhunderts
Erbauer: Şirmerd Çavuş
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
Das Grabmal ist in einem offenen Baldachin-Stil („Baldaken“) errichtet, inspiriert von der alten persischen Architektur, eine Bauform, die in der osmanischen Architektur seit dem 14. Jahrhundert bekannt ist.
Es hat einen quadratischen Grundriss von 4×4 Metern.
Vier geschnittene Steinpfeiler tragen spitze Bögen und eine Kuppel mit Pendentifs.
Im Inneren befinden sich zwei Marmorsarkophage: einer für Şirmerd Çavuş, der andere für seine Tochter Kamerşah Hatun.
Nach dem Abbruch im Jahr 1956 wurde das Grab 1964 im Hof des Murad-Pascha-Komplexes neu errichtet und erhalten.