Siyavuş Paşa, mit kroatischen Wurzeln, war ein bedeutender Staatsmann, der dreimal Großwesir im Osmanischen Reich war. Durch seine Heirat mit Fatma Sultan, der Tochter von Sultan Selim II., erlangte er eine starke Position am Hof.
Er wurde im Enderun (Palastschule) ausgebildet und bekleidete Ämter wie den Befehlshaber der Janitscharen (Yeniçeri Ağası) und Beylerbeyi von Rumelien. Als Großwesir traf er wichtige Entscheidungen in der osmanischen Verwaltung. In Istanbul und verschiedenen Teilen des Reiches ließ er viele wohltätige Bauten errichten, darunter Moscheen, Pavillons, Brunnen und Medresen.
Informatioenen zum Mausoleum:
Baujahr: 1582-1584
Erbauer: Siyavuş Paşa
Architekt: Mimar Sinan
Hervorstechende Merkmale:
Das Grab hat außen einen sechzehneckigen und innen einen achteckigen Grundriss.
Es ist aus Haustein gebaut und mit reichen Fliesen, Kalligraphien und Holzverzierungen geschmückt.
Der Eingang des Grabes besitzt einen Säulenhof mit vier Säulen und einer Kuppel, der mit kunstvoll gearbeiteten Muqarnas-Kapitellen auffällt.
Im Innenraum umgibt ein Fliesenband mit dem Schriftzug „Ayetü’l Kürsî“ (Thronvers) die Wände vollständig.
Die Fliesenpaneele an den Seiten des Eingangs, die Fensterstürze, die Kalligraphien im Kuppelinneren und die Fliesenmedaillons in den Pendentifs sind kostbare Beispiele der damaligen Epoche.
Im Inneren befinden sich ein großer Holz-Sarkophag von Siyavuş Paşa sowie insgesamt zehn weitere Sarkophage seiner Ehefrau und Kinder.
Direkt neben dem Grab steht ein Brunnen, der zur Straße hin zeigt und mit dem Jahr 1011 (1602), dem Todesjahr des Paschas, datiert ist.
Die Kalligraphien in der Kuppel, die Holztüren und Fensterflügel sind in der Kündekârî-Technik gefertigt.