Pertevniyal Valide Sultan Mausoleum

Pertevniyal Valide Sultan war die fünfte Gemahlin von Sultan Mahmud II.; über ihr Leben vor ihrer Zeit als Valide Sultan ist wenig bekannt. Im Jahr 1861 erhielt sie den Titel „Valide Sultan“ (Sultansmutter), als ihr Sohn Sultan Abdülaziz den Thron bestieg, und gewann großen Einfluss auf die Staatsgeschäfte; deshalb wurde sie auch „Ümmü’l-Cihân“ („Mutter der Welt“) genannt.
Es ist bekannt, dass sie sich in Staatsangelegenheiten einmischte; Volk und Beamte reichten ihre Bittschriften auch bei ihr ein. Ihre Verschwendungssucht zeigte sich besonders in den Beziehungen zur ägyptischen Khedive-Familie, für die sie große Summen für Geschenke ausgab.
Sie erlebte die Absetzung und den tragischen Tod ihres Sohnes mit; danach zog sie sich zurück und hatte eine schwere Zeit. Nach der Thronbesteigung von Sultan Abdülhamid II. erlangte sie wieder Achtung und Respekt; dessen vierte Gemahlin Müşfika Hanım wurde von Pertevniyal Valide Sultan erzogen.
Ihre Zufriedenheit über die Verbannung der am Sturz Abdülaziz’ Beteiligten nach Taif brachte sie in einem Dankesbrief zum Ausdruck. Pertevniyal Valide Sultan war für ihre Wohltätigkeit bekannt, unterstützte Bedürftige und stiftete für den Felsendom (Kubbetü’s-Sahra) in Jerusalem einen speziellen Kronleuchter, den sie aus Paris kommen ließ.

Baujahr: 1871

Erbauer: Pertevniyal Valide Sultan

Architekt: Unbekannt

Hervorstechende Merkmale:

Das Grabmal wurde im neoklassizistischen und Empire-Stil auf einer erhöhten Plattform erbaut. Über dem äußeren Eingang befindet sich in Marmorrelieftechnik in Celî-Sülüs-Schrift Vers 58 der Sure Yasin, über dem inneren Eingang ebenfalls in derselben Technik Vers 64 der Sure Yusuf.
Das rechteckig geplante Grabmal besteht aus behauenem Küfeki-Stein und setzt sich aus einem Mittelraum und vier kleinen, daran angrenzenden Räumen zusammen.
Es ist mit einer Kuppel bedeckt. Am Kuppelkranz sind in Celî-Sülüs-Schrift die Verse 255 der Sure Bakara und die Verse 21–24 der Sure Haşr eingraviert.
Im Grabmal ruhen neben Pertevniyal Valide Sultan auch ihr Urenkel Sadedi Efendi, der Sohn von Yusuf İzzettin Efendi, dessen Gemahlin und Yusuf İzzettin Efendis Ehefrau Cesm-i Ahu Hatun sowie die Mutter der Schwiegertochter, Mestare Hanım.