Hüsrev Paşa Mausoleum

Audio Erzählung:

Bestattete Person:

Hüsrev Paşa

Standort:

Fatih, İstanbul

Titel:

Provinzgouverneur, Wesir

Geburts- / Todesjahr:

Unbekannt - 1545

Über die Person:
  • Hüsrev Paşa, bekannt unter dem Beinamen Deli Hüsrev Paşa (der „Verrückte“ oder „Unerschrockene“), war einer der bedeutenden Beylerbeys und Staatsmänner des Osmanischen Reiches. Er diente als Beylerbey in den Schlüsselprovinzen Diyarbakır, Aleppo und Damaskus und stieg bis zum Rumeli-Beylerbey und schließlich zum Zweiten Wesir auf.
  • Er war bekannt für seine Wohltätigkeitsbauten und wurde als angesehene, einflussreiche Persönlichkeit in der Verwaltungsgeschichte erwähnt. Schulen, Basare und Moscheen, die in Tazkiren und Evliya Çelebis Seyahatname erwähnt werden, spielten eine große Rolle bei der Entwicklung des gleichnamigen Stadtviertels.
Informationen zum Mausoleum:

Baujahr: Mitte des 16. Jahrhunderts

Erbauer: Hüsrev Paşa selbst

Architekt: Mimar Sinan

Hervorstechende Merkmale:

  • Das Mausoleum ist innen und außen achteckig und aus behauenem Küfeki-Stein errichtet.
  • Mit Ausnahme der Eingangsseite hat jede Fassade je zwei spitzbogige Fenster übereinander.
  • Über der Eingangstür befindet sich eine zweizeilige Inschrift mit einem Gebetsvers für Barmherzigkeit und Fürsprache für den Verstorbenen, datiert auf das Jahr 952 Hidschra (1545 n. Chr.).
  • Die Ecken sind mit Säulenpfeilern betont; profilierte Gesimse, muqarnasverzierte Gesimsbänder und reich gestaltete Giebel bereichern die Steinmetzarbeit.
  • Die Kuppel ist mit Blei gedeckt und ruht auf einem blindfenstrigen, reliefgeschmückten Tambour; die Dachlinie ist mit Knospenornamenten geschmückt.
  • Ursprünglich waren die Innenwände mit Fliesen verkleidet, heute sind nur noch Spuren der Wandmalereien erhalten.
  • Ob das Mausoleum einen kuppelüberdachten Vorbau hatte, ist nicht endgültig belegt; möglicherweise existierte nur ein hölzerner Dachüberstand.
  • Mit seiner reichen Fassadengestaltung gilt das Mausoleum als ein deutliches Beispiel für Mimar Sinans frühen Stil in der osmanischen Grabarchitektur.
  • Brände – insbesondere der Brand von 1918 – sowie Vernachlässigung verursachten erhebliche Schäden; eine teilweise Restaurierung erfolgte 1950.
    Die steinerne Umfassungsmauer mit Fenstern wurde in jüngerer Zeit erneuert.
  • Neben dem Mausoleum befanden sich eine Rıfai-Tekke, ein kleiner Friedhof (Hazire) sowie ein einfaches hölzernes Grabmal. Auf dem Friedhof finden sich Grabsteine aus dem 17. bis 19. Jahrhundert.