Cemaleddin Uşşaki Mausoleum
Audio Erzählung:
Bestattete Person:
Cemaleddin Uşşaki
Standort:
Fatih, İstanbul
Titel:
Sheikh/Scheich
Geburts- / Todesjahr:
Unbekannt – 1742
Über die Person:
- Sein eigentlicher Name war Mehmed Cemaleddin, seine Kunya (Ehrenname) war Ebu Nizameddin. Er wurde in Edirne geboren und trat den Uşşaki-Scheichen von Edirne, insbesondere Mehmed Hamdi Efendi, bei.
- Anschließend schloss er sich dem Halveti-Gülşeni-Scheich Hasan Sezai an. Nach dessen Tod wirkte er in Edirne als geistlicher Führer und kam im Jahr 1742, geleitet durch ein spirituelles Zeichen, nach Istanbul, wo er die Leitung der Zawiya in Savaklar übernahm.
- Cemaleddin Efendi stand in Verbindung mit den Ordenszweigen der Halvetiyye, Gülşeniyye, Sünbüliyye, Şabaniyye und Nakşibendiyye und galt als eine vereinigende Figur dieser spirituellen Strömungen. In der Uşşakıyye-Tarikat entwickelte er durch das Hinzufügen von fünf Namen zu den „Esma-i Seb‘a“ das System der „zwölf göttlichen Namen (on iki esma)“ und etablierte diese Praxis bei allen Uşşaki-Anhängern. Er gilt als der zweite Gründer des Ordens in Istanbul.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 18. Jahrhundert (nach 1742)
Erbauer: Seine Schüler und Nachfolger
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
- Das Mausoleum befindet sich im Friedhof der Derwischloge, die sich neben der Hırami Ahmed Paşa Moschee in Eğrikapı Savaklar befindet. Über dem Eingangstor befindet sich eine osmanische Inschrift sowie eine Marmorplatte, die die Besucher informiert.
- Die sich im Innenraum befindenden Sarkophage gehören dem Scheich selbst, seinem Sohn Nizâmeddin Efendi, seinem Enkel Mehmed Cemâlî sowie einigen weiteren Familienmitgliedern.
Die großen Sarkophage mit grünem Tuch sind im klassischen Stil der Sufi-Orden mit grünen Überzügen und Kopfbedeckungen (Kavuk) geschmückt. - Der große Sarkophag unter der Kuppel gehört Scheich Cemaleddin. Die übrigen Sarkophage gehören seinen Söhnen und Enkeln, die die spirituelle Linie (Silsile) fortführten. Das Innere des Mausoleums ist mit blau-weißen Fliesen bedeckt und besitzt ein schlichtes, aber eindrucksvolles Design.
- Der von ihm verfasste Divan (Gedichtsammlung) ist in der Süleymaniye-Bibliothek registriert und enthält 345 Gedichte (Manzume), eine Silsilename (Ordenslinie) und fünf Chronogramm-Verse (Tarih Beyti).