Doğancı Ahmet Paşa war ein herausragender Staatsmann, der am osmanischen Hof im Enderun ausgebildet wurde und verschiedene Ämter wie Beylerbey, Mirahur (Oberstallmeister) und Gouverneur innehatte.
Als Hofschatzmeister von Sultan Selim II. und Sultan Murad III. stand er den Sultanen nahe. Wegen seiner Vorliebe für die Jagd war er unter dem Beinamen „Doğancı“ (Falkner) bekannt.
Der aus dem Geschlecht der Candaroğulları stammende Pascha hinterließ auch wohltätige Stiftungen in Kayseri und Düzce.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 1584
Erbauer: Doğancı Ahmet Paşa
Architekt: Mimar Sinan
Hervorstechende Merkmale:
Das Mausoleum wurde vollständig aus Quadersteinen erbaut, ist mit einer einzigen Kuppel überdeckt und achteckig im Grundriss.
Mit Ausnahme der Eingangsfront sind die anderen sieben Fassaden im klassischen Stil symmetrisch gestaltet und erhalten Licht durch doppelte Fensterreihen.
Das Portal ist mit einem Bogen aus weißem und rotem Marmor versehen; darüber befindet sich eine Marmortafel mit einem vierzeiligen, auf 1584 datierten Gedicht.
Im Innenraum gibt es insgesamt vier Gräber: zwei Marmorsarkophage und zwei hölzerne Särge, die Ahmet Paşa und seiner Familie gehören.
Die Umgebung des Mausoleums ist ein Friedhof, der von Grabsteinen bedeutender Persönlichkeiten jener Zeit umgeben ist.
Neben dem Mausoleum befand sich ein weiteres, daran angebautes Mausoleum; dieser kubische, von sechs Säulen getragene und mit einer Kuppel überdeckte Bau gehörte dem Justizminister Hüseyin Rıza Paşa, wurde jedoch nicht restauriert und ist daher verfallen.
In Quellen wie dem Reisebuch des Evliya Çelebi und der Tezkiretü’l-Ebniye wird das Mausoleum als „Hacı Paşa Türbesi“ oder „Hacı Paşa Darü’l-kurrası“ bezeichnet.