Habeşi Mehmed Ağa war einer der ersten Haremsaufseher afrikanischer Herkunft am Osmanischen Hof und ist für seine Wohltätigkeit bekannt.
Unter Sultan Murad III. diente er als Darüssaade Ağası (Oberhaupt der Palastharems). Er ließ in verschiedenen Stadtteilen Istanbuls zahlreiche Stiftungsbauten errichten, darunter Moscheen, Gebetsräume, Medresen, Schulen und Brunnenhäuser (Sebil).
Sein bekanntestes Werk ist die Moschee und der dazugehörige Gebäudekomplex im Stadtteil Fatih Çarşamba.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 1590
Erbauer: Habeşi Mehmed Ağa
Architekt: Hofarchitekt Davud Ağa
Hervorstechende Merkmale:
Das Mausoleum befindet sich südöstlich der Mehmed-Ağa-Moschee.
Es ist ein schlichtes Gebäude mit nur einem Sarkophag, quadratischem Grundriss aus behauenem Stein und einer Kuppel.
Die Ecken sind durch runde Säulen abgerundet.
Die einfache Tür mit flachem Bogen ist von einem rechteckigen Rahmen eingefasst.
Das Gebäude wird durch zwei Fensterreihen erhellt: unten mit Schwellen und Eisengittern, oben mit spitzbogigen Fenstern.
Die Kuppel ruht auf einem achteckigen Tambour und wird durch Pendativen getragen.
Der Innenraum ist heute mit weißem Anstrich versehen; früher war er mit Kalligraphien geschmückt.
Der Bogenabdruck an der rechten Ecke der Fassade deutet darauf hin, dass früher hier ein überdachter Säulengang stand.
Das Mausoleum spiegelt zusammen mit der Moschee den klassischen Baustil seiner Zeit wider; ein bekannter Vers des Dichters Nakkaş Mustafa Ağa, der das Todesjahr angibt, lautet: „Mehmed’in ide pür-nur kabrin ol Hadi“ (Möge dein Grab, Mehmed, voller Licht sein, Hadi).