Hattat Mustafa Rakım Efendi Mausoleum
Audio Erzählung:
Bestattete Person:
Hattat Mustafa Rakım Efendi
Standort:
Fatih, İstanbul
Titel:
Justizbeamter, Lehrer, Kalligraf
Geburts- / Todesjahr:
1757 - 1826
Über die Person:
- Mustafa Rakım Efendi wurde im Landkreis Ünye in Ordu geboren. Nach seiner Erstausbildung in der Heimat zog er als Kind nach Istanbul, wo er bei seinem Bruder İsmail Zühdü Medrese- und Kalligrafieunterricht erhielt. Bereits im Alter von zwölf Jahren erhielt er die Erlaubnis (İcazet) in den Schriftarten Sülüs und Nesih.
- Er entwickelte einen neuen Stil in der Kalligrafie, besonders in Sülüs, Nesih und Celi Sülüs, und erlangte große Berühmtheit. Sultan III. Selim wurde auf ihn aufmerksam und belohnte ihn mit der Ernennung zum Müderris nach dem Anfertigen eines Sultan-Porträts. Später wurde er Lehrer von Sultan II. Mahmud und übernahm bedeutende Hofaufgaben wie das Gestalten der Tuğra (osmanisches Sultanatssiegel).
- Seine Karriere umfasste bedeutende Richterämter: Kadı von Izmir (1809), Edirne und Mekka (1814), Istanbul (1818) sowie das Amt des Kazasker von Anatolien (1823). Er erlitt gegen Ende seines Lebens einen Schlaganfall und verstarb 1826. Beigesetzt wurde er im Friedhof der Atik Ali Paşa Moschee in Karagümrük, Fatih.
- In der Kunst der Celi Sülüs Schrift setzte er neue Maßstäbe in Buchstabensymmetrie, Leerraum-Balance und Lesbarkeit, wodurch er eine neue Ästhetik schuf. Seine bedeutendsten Werke stammen aus den Jahren 1815–1819, darunter die Inschriften an den Mausoleen von Nakşidil Sultan und der Eyüp Sultan Moschee. Seine Tuğras und Unterschriften für die Sultane III. Selim, IV. Mustafa und II. Mahmud dienten späteren Kalligrafen als Vorbild.
- Er schuf auch Werke in Talik und Celi Talik, war bekannt für Steininschriften, Grabsteine und Brunneninschriften. Zu seinen Schülern zählen wichtige Kalligrafen wie II. Mahmud, Mehmed Haşim und Mehmed Şakir Recai. Seine Werke sind heute im Museum für Türkische und Islamische Kunst, im Topkapı-Palast und anderen Sammlungen erhalten.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 19. Jahrhundert
Erbauer: Seine Ehefrau
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
- Die Ostfassade des Türbes ist mit behauenem Kalkstein (Küfeki) verkleidet.
- An der Vorderfassade befinden sich drei Fenster mit rechteckigen Öffnungen und rundbogigen Giebeln.
- Die Fenstergewände und -bögen sind aus Marmor gefertigt.
- Über den Fenstern befindet sich eine Inschrift in Jali-Sülüs-Schrift auf Marmor, die mit großen Blattmotiven bekrönt und von S-Profilen eingefasst ist.
- Die Inschrift nennt das Todesjahr von Mustafa Rakım Efendi, H. 1241 (1826), und ist mit seiner Signatur versehen.
- Die abgestuften beiden Ecken der Vorderfassade sind durch Rundung weich gestaltet.
- Die horizontalen Gesimse über und unter den Fenstern beleben die Fassadengestaltung.
- Der rundbogige Eingang zum Hof auf der rechten Seite der Fassade endet in einem barock geschwungenen, wellenförmigen Profil.
- Im Inneren des Türbes befinden sich zwei Gräber:
- Der hölzerne Sarkophag wurde 1996 erneuert und gehört Mustafa Rakım Efendi.
- Der barock verzierte Marmorsarkophag gehört seinem Schüler Mehmed Haşim Efendi, der 1845 verstarb.
- Auf dem Kopfstein des Marmorsarkophags ist derselbe Text in zwei Richtungen eingraviert.
- Der an der Ecke der linken, durch Fenster hervorgehobenen Wand beginnende Bogen deutet auf das einstige Vorhandensein einer Tür hin, die in den Hof der Moschee führte.