Hızır Bey wurde 1407 im Bezirk Sivrihisar bei Eskişehir geboren. Sein Vater war Celaleddin Efendi, der Kadı von Sivrihisar. Er erhielt seine Ausbildung bei Molla Yegan, heiratete dessen Tochter und bekam seine Lehrberechtigung.
Er wirkte als Professor an der Medrese von Çelebi Mehmed in Bursa und diente als Kadı in İnegöl und Yanbolu. Unmittelbar nach der Eroberung Istanbuls wurde er zum ersten Kadı der Stadt ernannt.
Er ist Namensgeber des Stadtteils Kadıköy. Er beherrschte die arabische Sprache, ohne in arabische Länder gereist zu sein, setzte die Schule von Fahreddin-i Razi fort und wurde als „zweiter Ibn Sina“ und „Schatz der Wissenschaft“ bezeichnet.
Hocazade Muslihuddin, Sinan Paşa und viele andere bedeutende Gelehrte waren seine Schüler. Er schrieb Gedichte auf Türkisch, Arabisch und Persisch und brachte eine innovative Methode zum Verfassen von Chronogrammen. Er verstarb 1458/59.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 15. Jahrhundert
Erbauer: Unbekannt
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
Die Grabstätte besteht aus zwei Teilen: Im ersten, dreieckigen Bereich befinden sich auch die Gräber von Katip Çelebi und dem Dichter Necati.
Im zweiten, trapezförmigen Bereich hinter einem Fenster mit Lokma-Gitter liegt das Grab von Hızır Bey.
Der Grabstein trägt Inschriften; besonders auffällig sind der Titel „Alemü’l-ilm Hızır Bey Çelebi“ und ein Vers mit dem Datum H. 863.
Im ganzen Grabbezirk gibt es 20 Grabsteine aus den Jahren 1458/59 bis 1863; darunter sind 9 Frauen und 11 Männer bestattet.
Als erster Kadı Istanbuls und Namensgeber von Kadıköy hat Hızır Bey einen wichtigen Platz im historischen Gedächtnis der Stadt.