Mahmud Nedim Paşa Mausoleum
Audio Erzählung:
Bestattete Person:
Mahmud Nedim Paşa
Standort:
Fatih, İstanbul
Titel:
Großwesir, Innenminister
Geburts- / Todesjahr:
1818 - 1883
Über die Person:
- Mahmud Nedim Paşa wurde in Istanbul geboren. Sein Vater war Gürcü Mehmed Necib Paşa, der Gouverneur von Bagdad.
- 1831 begann er seine Beamtenlaufbahn im Büro des Großwesirs und machte dank der Förderung durch Mustafa Reşid Paşa schnell Karriere. 1847 wurde er Sekretär des Großwesirs, danach Staatssekretär im Außenministerium und Gouverneur mehrerer Provinzen.
- Nach dem Tod von Âlî Paşa wurde er auf Wunsch von Sultan Abdülaziz Großwesir. Er entließ die Tanzimat-Reformer und verfolgte eine zentralistische und sparorientierte Verwaltungspolitik. Wegen seiner russlandfreundlichen Haltung wurde er jedoch stark kritisiert und am 31. Juli 1872 abgesetzt. Im Volk war er auch als „Moskof Nedim“ („Russenfreund Nedim“) bekannt.
- 1875 kehrte er erneut ins Amt des Großwesirs zurück. Um die Staatsfinanzen zu entlasten, setzte er die Rückzahlung eines Teils der Schulden aus, was innen- und außenpolitisch Empörung auslöste. Unruhen wie der Herzek-Aufstand, der bulgarische Aufstand und der Saloniki-Vorfall verschärften die Lage, woraufhin er am 11. Mai 1876 abgesetzt wurde.
- Nach Exil und weiteren Gouverneursämtern wurde er 1879 Innenminister. 1883 trat er in den Ruhestand und starb noch im selben Jahr.
- Er galt als klug und dichterisch begabt, wurde jedoch auch als wankelmütig, korrupt und intrigant beschrieben. Er war ein Gegner der Tanzimat-Reformen und verteidigte seine Ansichten in Schriften wie „Âyîne-i Devlet“ und „Hasbihal“.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 1883
Erbauer: Seine Familie
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
- Schlichter, quadratischer Bau. Drei Fassaden sind identisch gestaltet: Jede hat ein großes Fenster mit je zwei flachen Wandnischen an den Seiten.
- An den Ecken befinden sich Pilaster mit Kompositkapitellen.
- Die Eingangsfront besteht aus sorgfältig behauenem Köfeki-Stein.
- Am Tambour der Kuppel sind Verse aus den Suren Âl-i Imran, Enbiya und Fajr eingraviert.
- Im Bogenfeld über dem halbkreisförmigen Fenster steht auf Osmanisch: „Zum Seelenheil des verstorbenen früheren Großwesirs Mahmud Nedim Paşa, Sohn des Necib Paşa. Jahr 1300 im Monat Recep.“
- In der Türbe befinden sich zwei hölzerne Sarkophage: einer von Mahmud Nedim Paşa, der andere von einer unbekannten Person.