Mihrişah Valide Sultan Mausoleum

Audio Erzählung:

Bestattete Person:

Mihrişah Valide Sultan

Standort:

Eyüpsultan, İstanbul

Titel:

Valide Sultan

Geburts- / Todesjahr:

1745 - 1805

Über die Person:
  • Mihrişah Valide Sultan war georgischer Herkunft, ihr eigentlicher Name ist unbekannt. Sie war die Tochter eines georgisch-orthodoxen Priesters und wurde am Hof als „Georgische Schönheit“ bezeichnet. Mihrişah Sultan, die Hauptfrau von Sultan III. Mustafa, brachte 1761 ihre Tochter Şah Sultan und 1762 ihren Sohn Sultan III. Selim zur Welt.
  • Mit der Thronbesteigung ihres Sohnes kam sie aus Eskisaray und wurde Valide Sultan. Sie war eine religiöse, wohltätige Frau und Anhängerin des Mevlevi-Ordens; besonders liebte sie den Stadtteil Eyüp und verbrachte dort die Sommermonate.
  • Sie hinterließ viele wohltätige Bauwerke: die Humbaracılar Kışlası Moschee (1793), den Kağıthane Silahdar Yusuf Paşa Brunnen (1794), Brunnen in Eminönü und Beşiktaş, eine Schule gegenüber ihres Grabmals, die Renovierung der Kasımpaşa Mevlevihanesi sowie Moschee, Brunnen und Schule auf dem Levent-Gut sind nur einige davon. Für ihre Werke gründete sie Stiftungen. Mihrişah Sultan war bekannt für ihre Güte, Anmut und Höflichkeit. In ihren letzten Jahren kämpfte sie mit Krankheiten und suchte neben Ärzten auch den Heiler Hallaç Baba auf. Am 16. Oktober 1805 verstarb sie im Topkapı-Palast. Ihre Beisetzung fand mit großer Zeremonie in ihrem eigenen Grabmal in Edirnekapı statt.
Informationen zum Mausoleum:

Baujahr: 1793

Erbauer: Mihrişah Valide Sultan

Architekt: Chefarchitekt Mimar Kethüdası Arif Ağa

Hervorstechende Merkmale:

  • Es ist eines der schönsten Beispiele türkischer Barockarchitektur und wurde 1793 unter der Leitung von Chefarchitekt Mimar Kethüdası Arif Ağa zusammen mit einem Armenhaus (Imaret) errichtet.
  • Über dem Marmorportal des Hofeingangs befindet sich der Vers „Zaikat’ül-mevt“ (die Armut des Todes) und auf beiden Seiten Medaillons mit der Kalima (Einheitsformel des Islam).
  • Links und rechts des Tores stehen je zwei Marmorsäulen, zwischen ihnen befinden sich Inschriften und kleine „Lämmerbrunnen“.
  • Von hier aus gelangt man zu einem Portikus mit neun Marmorsäulen und acht Kuppeln; am Ende dieses Portikus steht ein brunnenloser Brunnen.
  • Vor dem Eingang des Grabmals gibt es einen weiteren Portikus mit acht Marmorsäulen, beidseitig mit Tonnengewölben und in der Mitte mit einer Kuppel. Die Kuppeln sind mit Malereien verziert.
  • Das Grabmal selbst besteht aus zwölf ovalen Marmorfassaden. Jede Fassade hat übereinander angeordnete Fenster, die von dünnen Säulen flankiert werden; die unteren Säulen sind aus Waffenmarmor, die oberen aus rosafarbenem Marmor. Die unteren Fenster sind mit gegossenen Eisengittern versehen.
  • Die Kuppel ist einzeln und groß. Über den Fenstern befinden sich Koranverse und Medailloninschriften, die vom Kalligraphen Mahmud Celaleddin Efendi stammen.
  • Im Grabmal sind Mihrişah Valide Sultan, Hatice Sultan, Beyhan Sultan, Refet Kadın und Perestu Kadın (die spirituelle und Stiefmutter von Sultan II. Abdülhamid, die letzte Valide Sultan) beigesetzt.