Nişancı (Siegelbewahrer), Wesir, Beylerbeyi, Reisülküttap (Vorsteher der Kanzlei)
Geburts- / Todesjahr:
Unbekannt - 1594
Über die Person:
Nişancı Tahirüddin Mehmed Paşa war einer der bedeutenden Schreiber und Staatsmänner der osmanischen Bürokratie. Er bekleidete im Divan-ı Hümayun die Ämter des Reisülküttap (Vorsteher der Kanzlei) und des Nişancı (Siegelbewahrer) und war bekannt für seine Expertise im Ziehen der Tuğra (Sultan-Signatur) und im Verfassen von Kanunnamen (Gesetzessammlungen).
Zur Zeit Sultan Murads III. wurde er mehrfach in das Amt eines Wesirs berufen. Für seine Leidenschaft zur Kalligraphie ist überliefert, dass er die Inschriften von Moscheen selbst verfasste. In den 1580er Jahren ließ er im Istanbuler Stadtteil Karagümrük eine nach ihm benannte Moschee und ein Külliye (Komplex) errichten und wurde nach seinem Tod im Jahr 1594 in seiner Türbe beigesetzt.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 1580
Erbauer: Nişancı Tahirüddin Mehmed Paşa
Architekt: Mimar Davud Ağa
Hervorstechende Merkmale:
Das Mausoleum hat einen achteckigen Grundriss, ist aus behauenem Stein gebaut und mit einer einzigen, mit Blei gedeckten Kuppel überdacht; es ist klein und elegant gestaltet.
Die Eingangsseite besitzt einen Vorbau mit vier Säulen; der Eingangsbogen ist mit einer rot-weißen Ablak-Steinverzierung dekoriert.
Im Innenraum befindet sich nur ein einziges hölzernes Kenotaph des Paschas; die schlichte Fensteranordnung und die Steinbearbeitung fallen ins Auge.
An der Nordseite des Mausoleums ist ein kleiner Sommersebil (Brunnen) angebaut; in der Umgebung liegen ein kleiner Friedhof und weitere Bauteile des Külliye.
Es gilt als ein schönes Beispiel des Typs „Staatsmänner-Mausoleum“ der klassischen osmanischen Mausoleum-Architektur.