Sheikh/Scheich, Dede, Postnişin (Leiter eines Derwischordens)
Geburts- / Todesjahr:
Unbekannt - 1799
Über die Person:
Numan Halil Dede trat 1787 im Konya Mevlana Dergah in die Mevlevî-Bruderschaft ein. Nach seiner Ernennung zum 20. Postnişin (Oberhaupt) der Galata Mevlevîhânesi gründete er mit der Absicht, auf der asiatischen Seite Istanbuls eine Mevlevîhâne zu errichten, sein Haus in Üsküdar in ein Semâhâne (Tanzhalle) um und ließ zwischen 1791 und 1793 das Üsküdar Mevlevîhâne erbauen.
Er hatte das Amt des Postnişins (Leiter eines Derwischordens) etwa neun Jahre inne und machte den Dergâh während seiner Führung zu einer aktiven Anlaufstelle für Derwische aus den Provinzen, die in Istanbul Unterkunft und Ausbildung suchten. Der Beiname „Sultanzâde“ weist auf seine Herkunft aus einer adeligen Hoffamilie mütterlicherseits hin, während „Dede“ auf seine Stellung als Mevlevî-Şeyh verweist. Nach seinem Tod wurde er im von ihm gestifteten Mausoleum beigesetzt.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 1790
Erbauer: Numan Halil Dede
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
Das Mausoleum ist rechteckig geplant und verfügt über drei Fassaden mit Fenstern, wodurch es gut belichtet ist; es gehört zu den frühen Beispielen des zweistöckigen Semâhâne-Mausoleum-Typs.
Der Zugang erfolgt über eine Treppe von einem Innenhof aus; das Obergeschoss dient als Mescid/Semâhâne, das Untergeschoss als Mausoleum.
Im Inneren befinden sich neben dem Sarkophag von Numan Halil Dede zahlreiche weitere Sarkophage früherer Şeyhs. Bei der Reparatur 1835 wurde eine lange Inschrift im Namen von Sultan II. Mahmud über dem Sarkophag des Şeyhs angebracht. Die Restaurierung von 1975 ordnete die Sarkophage neu und verlieh dem Bau sein heutiges Aussehen.