Ragıp Mehmet Pascha, auch bekannt unter dem Beinamen Koca („der Große“), war einer der bedeutenden osmanischen Staatsmänner des 18. Jahrhunderts. Unter den Sultanen Osman III. und Mustafa III. war er etwa sechs Jahre lang Großwesir. Er ist für seine friedensorientierte Politik, finanzielle Reformen und zahlreiche Bauprojekte bekannt. Während seiner Amtszeit gelang es dem Osmanischen Reich, sich aus großen Konflikten wie dem Siebenjährigen Krieg in Europa herauszuhalten und sich auf innere und äußere Stabilität zu konzentrieren.
Er war auch als Dichter berühmt; er schrieb Gedichte in drei Sprachen und gilt als eine bedeutende Persönlichkeit der Divan-Literatur. Er sammelte zahlreiche Handschriften und stiftete in Istanbul eine Bibliothek, die seinen Namen trägt und einen wichtigen Beitrag zur osmanischen Kulturgeschichte leistet.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 1763
Erbauer: Koca Ragıp Mehmet Paşa
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
Das Grabmal befindet sich im Hof der von ihm gestifteten Bibliothek.
Es ist Teil eines kleinen ummauerten Familienfriedhofs (hazire) und zeichnet sich durch Schlichtheit und Eleganz aus.
Es ist mit Eisenrosten umgeben; in der Nähe befinden sich weitere Gräber seiner Familienmitglieder.
Das Grabmal spiegelt sein Erbe als Staatsmann und Förderer von Wissenschaft und Kultur wider.
Zusammen mit der Bibliothek und einem Brunnen bildet es ein Ensemble (Külliye).