Şeyhülislam Sunullah Efendi Mausoleum
Audio Erzählung:
Bestattete Person:
Şeyhülislam Sunullah Efendi
Standort:
Fatih, İstanbul
Titel:
Scheichülislam
Geburts- / Todesjahr:
1553 - 1612
Über die Person:
- Sunullah Efendi wurde 1553 in Istanbul geboren. Er war der Sohn von İskilipli Molla Cafer Çelebi, einem der Qādīs (Kazasker) aus der Zeit Sultan Süleymans des Prächtigen.
- Nachdem er zunächst bei seinem Vater und Zenbillizâde Fudayl Çelebi Unterricht erhalten hatte, schloss er sich 1569 seinem Onkel zweiten Grades, dem bekannten Rechtsgelehrten Ebüssuûd Efendi, an und wurde dessen Schüler. Anschließend begann er eine Karriere als Medrese-Dozent und unterrichtete an verschiedenen Medresen.
- Als es auf dem Friedhof von Kasımpaşa Kulaksız zu Lärmbelästigungen durch Juden kam, leitete er zusammen mit dem Kadi von Galata und dem Verwalter von Beyazıt die Untersuchung, die auf Befehl von Sultan Murad III. 1585 eingeleitet wurde. Danach wechselte er traditionell ins Richteramt (Kadılık).
- Nach einem großen Brand in Bursa wurde er 1590 anstelle von Ebüssuûdzâde Mustafa Efendi zum Kadi von Bursa ernannt. Danach stieg er schnell auf: 1591 wurde er Kadi von Edirne, 1592 Kadi von Istanbul. Im selben Jahr wurde er zunächst Anatolischer Kazasker und danach Rumelischer Kazasker.
- Bei der Thronbesteigung (Cülûs) von Sultan Mehmed III. gehörte er als Rumelischer Kazasker zu den Würdenträgern, die dem Sultan die Treue schworen.
Kurz darauf wurde er zwar abgesetzt, erhielt jedoch neben seiner Pension auch ein Ehrengeschenk (Hil‘at), um seinen Unmut zu besänftigen. Nach Abschluss aller Stationen der Ilmiye-Karriere wurde er 1599 nach dem Tod von Hoca Sâdeddin Efendi zum Şeyhülislam ernannt. Er bekleidete dieses Amt mehrfach und wurde zwischenzeitlich auch abgesetzt; dabei spielte er eine wichtige Rolle in den Machtkämpfen am Hof. Er geriet oft in Konflikt mit den Großwesiren und mischte sich teils in die Auseinandersetzungen zwischen Janitscharen und Sipahis ein. Er starb 1612.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 17. Jahrhundert
Erbauer: Unbekannt
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
- Das Mausoleum folgt dem achteckigen Grundriss, der in der klassischen osmanischen Grabarchitektur häufig anzutreffen ist. Es wird von einer zentralen Kuppel überdeckt.
- Die Außenfassade ist aus regelmäßig behauenem Stein gemauert, weist jedoch im Laufe der Zeit Abnutzungs- und Oberflächenschäden auf. Die Steinbearbeitung ist insgesamt schlicht gehalten.
- Die Fassade verfügt über rechteckige Fenster mit Eisengittern, die von spitzbogigen Zierbögen überfangen sind. Über den Fenstern befinden sich runde Öffnungen mit geometrischen Gittern (Kuzguncuk-Fenster).
- Das Mausoleum steht im Hof einer Moschee und ist von einer Mauer mit schmiedeeisernem Geländer umgeben. Im Garten gibt es Bäume und Vegetation.
- Die von außen gut sichtbare, mit Blei gedeckte Kuppel ist charakteristisch für das schlichte Kuppeldesign der klassischen Periode.