Sheikh/Scheich; Mitglied der Tersane-i Amire (Osmanische Werft)
Geburts- / Todesjahr:
18. Jahrhundert - 1812
Über die Person:
Mehmet Turabi Efendi war ein bedeutender Schiffsmeister der osmanischen Flotte und zugleich ein Scheich des Kadiriyya-Ordens.
Er gründete eine Tekke (Derwischkloster) in Kasımpaşa, um die spirituelle Führung der Derwische in der Region zu übernehmen. Nach seinem Tod im Jahr 1812 wurde er neben seiner Tekke beigesetzt.
Die Tekke spielte während der Osmanischen Zeit und in den ersten Jahren der Republik eine wichtige religiöse und gesellschaftliche Rolle. Während der Besetzung Istanbuls unterstützte das Gebäude den nationalen Widerstand und ging in die Geschichte ein, da hier die „Jugendansprache“ (Gençliğe Hitabe) erstmals verlesen wurde. Das Gebäude brannte 1975 nieder; übrig blieb nur das Grabmal.
Informationen zum Mausoleum:
Baujahr: 19. Jahrhundert
Erbauer: Mehmet Turabi Efendi
Architekt: Unbekannt
Hervorstechende Merkmale:
Das Grabmal ist rechteckig angelegt und hat ein Flachdach, typisch für osmanische Grabarchitektur.
Die Wände bestehen aus Bruchstein und Ziegeln; Ziegelreihen verleihen der Fassade eine charakteristische Struktur.
Auf der Haliç-Seite (Goldenes Horn) befinden sich ein Brunnen und je drei Fenster mit Rundbogen.
Das Dach wird von Masten alter Werftschiffe getragen und durch Schienen verstärkt – ein einzigartiges Merkmal unter Istanbuls Grabmälern.
Im Inneren steht Turabi Babas Sarg in einem hölzernen Gitter. Der einzige Marmorsarg gehört dem Schiffsbauer Mustafa Ağa.
Das Grabmal wurde 2007 restauriert und dient heute als „Turabi Baba Bibliothek“.
Der originale Koran im Inneren blieb beim Brand von 1975 unversehrt, was in der Volksüberlieferung als „Wunder“ gilt.