Gül Moschee

Hörfassung des inhalts:

Baujahr:

867 - 868 (Kirche) / 1490 (Moschee)

Standort:

Fatih, İstanbul

Erbauer:

Byzantinischer Kaiser Leon Flavius I. oder Kaiser Basileios I.

Architekt:

Unbekannt

Änderungen nach der Errichtung:
  • Es ist überliefert, dass sie 1490 in eine Moschee umgewandelt wurde.
  • Sie wurde durch das Erdbeben von 1509 beschädigt und vorübergehend mit einem Holzdach geschützt.
  • Zu Lebzeiten von Mimar Sinan wurden flache Kuppeln, Fenster und Seitenfassaden nach türkischem Baustil gestaltet.
  • Sie wurde durch Brände am Goldenen Horn beschädigt, wie z. B. durch den Cibalikapı-Brand von 1633.
  • Das Minarett wurde nach dem Erdbeben von 1766 in Istanbul renoviert.
  • Während der Herrschaft von Mahmud II. wurde eine Sultansloge hinzugefügt und die Innenausstattung im 19. Jahrhundert fertiggestellt.
  • Bei den Restaurierungsarbeiten in den 2000er Jahren wurde die Fassade abgeschabt (d. h. die Farbe oder der Rost wurden mit einem Schaber von der Oberfläche entfernt) und die Steinmauern freigelegt.
Hervorstechende Merkmale:
  • Es heißt, dass das Gebäude eine Kirche war, die während der byzantinischen Periode im Namen von Hagia Theodosia oder Hagia Euphemia erbaut wurde.
  • Es handelt sich um ein byzantinisches Bauwerk mit einem geschlossenen Kreuzplan und drei Apsiden. Es hat vier Hauptbögen und flache, achteckige Trommelkuppeln aus der türkischen Zeit.
  • Rechts vom Minbar befindet sich ein Grab, das einem Apostel Jesu zugeschrieben wird. Es heißt, dass hier „Gül Baba“ oder der letzte byzantinische Kaiser Konstantin XI. begraben liegt.
  • Einer Überlieferung zufolge war die Kirche am 29. Mai 1453, dem Festtag der Heiligen Theodosia, mit Rosen geschmückt. Als die Türken während der Eroberung Istanbuls in die Stadt eindrangen und dieses Bauwerk in eine Moschee umwandelten, fanden sie es mit Rosen geschmückt vor und gaben ihm deshalb den Namen „Gül-Moschee“. Da jedoch angenommen wird, dass die byzantinische Bevölkerung in jener Zeit keine Kirche hätte schmücken können, ist die Richtigkeit dieser Erzählung umstritten. Einer anderen Auffassung zufolge erhielt die Moschee ihren Namen in Anlehnung an eine Person namens „Gülbaba“, deren Grab sich dem Glauben nach in dem Bauwerk befinden soll. Es existieren auch weitere Überlieferungen über den Ursprung des Namens des Bauwerks.
  • Die Innenwände sind nicht mit byzantinischen Verzierungen versehen. Sie sind mit handgezeichneten Stickereien aus dem 19. Jahrhundert und „Siegel Salomons“-Motiven verziert.
  • In der Nähe der Moschee befindet sich eine Grundschule, die von Adile Sultan, der Tochter von Mahmud II., gestiftet wurde.